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Mit Kirchenkonzert eine gelungene Premiere gefeiert / Dudelsackspieler Michael Köster sorgt für einen Höhepunkt

Festliche Klänge und beschwingte Gospels

"Wir möchten Ihnen so kurz vor Weihnachten ein Konzert schenken und Sie einladen, gemeinsam eine besinnliche Stunde bei festlichen Klängen unserer Kapelle zu genießen", begrüßte der Vorsitzende des Musikvereins Harmonie, Richard Hartmann, die zahlreichen Konzertbesucher in der Wendelinuskirche.

Für den Verein war diese Form des Konzertes in der Kirche eine Premiere. "In der Kirche spielen wir tatsächlich das erste Mal heute. Dirigent Willi Ehringer hat bisher viele klassische und auch moderne Kompositionen für die Kapelle arrangiert, die sich für eine Aufführung im sakralen Raum einer Kirche eignen", sagte Hartmann.

Große Vielfalt im Programm

Eröffnet wurde das bunte Programm mit dem "Concerto" von Tschaikowsky, in einer besonderen Blasmusik- bearbeitung. Wahrlich harmonisch, wie es der Name des Vereins bereits ankündigt, spielten die vielfältigen Instrumente die feierlichen Stücke. Blechbläser wie Trompeten, Posaunen und Tuben, Klarinetten und Querflöten, Saxofon, Kontrabass und Schlagzeug verschmolzen zu einer Einheit in einem Raum, der seine ganz eigene Charakteristik hat.

Im Programm folgte eine Zusammenstellung der bekanntesten Titel des Rockmusicals "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Webber. Das Musical-Medley lud mit seinen rockigen Einlagen zum Mitklatschen ein und sorgte für ordentliche Stimmung in der Kirche.

Mit etwas sanfteren Tönen und einem Kontrast im Musikstil folgte das "Menuet from Berenice" aus der Oper "Berenice" von Händel. Mit Antonio Vivaldis Trompetenkonzert für zwei Trompeten glänzten die Solisten Peter Ehringer und Alexander Hartmann, der auch im einfühlsamen Solo das "Vaterunser" von Carl August Krebs erklingen ließ.

Das "Air" von Johann Sebastian Bach intonierte den musikalischen Hintergrund für das "Kartenspiel" von Bruce Low, das Dirigent Ehringer am Mikrofon vorsprach. Es geht um den unvermuteten Zusammenhang zwischen der Bibel und einem im ersten Augenblick profan erscheinenden Kartenspiel. Gespielt wurde das "Air" von Christiane Seitz an der Querflöte, Hans-Joachim Grieb am Kontrabass und Alexander Hartmann am Klavier. Christiane Seitz bewies ihre solistischen Fähigkeiten auch beim "Ave Maria" von Bach/Gounod.

Zu den international beliebtesten Kompositionen von Bach gehört auch der Choral "Jesus bleibet meine Freude", der von der gesamten Kapelle interpretiert wurde.

Dass der Musikverein ein großes und auch sehr abwechslungsreiches Repertoire an Stücken mitgebracht hatte, bewiesen die Musiker vor allem auch mit den "Spiritual Contrasts". Die Sammlung von afroamerikanischen Gospels beinhaltete die bekannten Melodien von "Just a closer Walk", "He's got the whole World in his Hand" und "Joshua fit the Battle of Jericho".

Standing Ovations für die Musiker

Das Highlight des Konzertes und eine richtige Überraschung für die Konzertbesucher gab es mit dem Auftritt von Michael Köster, der mit einem original schottischen Dudelsack und in originalem Kilt in die Wendelinuskirche einmarschierte. Mit dem Klang der schottischen Nationalhymne "Scotland the Brave" positionierte er sich vor der Kapelle. Gemeinsam folgte das bekannte Stück "Highland Cathedral", das im Original für Dudelsackspieler geschrieben wurde, aber erst zusammen mit einem Blasorchester voll zur Wirkung kommt.

Auch zu "Amazing Grace" erklang das Dudelsackspiel von Michael Köster, das sich, von Saxofonen und Querflöte begleitet, schließlich bis zum vollen Orchesterklang entwickelte.

Mit "Pomp and Circumstance" ging das feierliche Adventskonzert zu Ende und die Kapelle wurde mit lautem Applaus und Standing Ovations für die Darbietung belohnt.

Bericht von Jana Nassner aus "Schwetzinger Zeitung" vom 16. Dezember 2014