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Viel Sonne und noch mehr Musik im Wald

Riesenandrang auf dem Reilinger Waldfestplatz am Heidelberger Weg /
Fünf Kapellen sorgen für den richtigen Klang / Viel zu tun an Backofen und Grill

Mit dem traditionsreichen und weithin beliebten "Harmonie"-Musikfest wurde am Maifeiertag die Waldfestsaison in der kurpfälzischen Region eröffnet. Wenn es um das Wetter am 1. Mai geht, scheint der Reilinger Musikverein einen ganz besonderen Draht "nach oben" zu haben. Als in den frühen Morgenstunden viele fleißige Helfer zupackten, um die letzten Vorbereitungen für den traditionellen Auftakt der kurpfälzischen Waldfest-Saison abzuschließen, war es noch kühl und schattig im Reilinger Wald. Links und rechts des Heidelberger Weges hatte die "Harmonie" wieder Hunderte von Tischen und Bänken aufgestellt. Richard Hartmann, der stets umtriebige Vorsitzende, wagte ob des tollen Wetters schmunzelnd eine Prognose: "Leit, heit werd's voll".

Und in der Tat: Von der Sonne motiviert, waren viele Kurpfälzer auf ihre Fahrräder gestiegen und vergnügt durch die blühende Natur geradelt. Ob man nun in Hockenheim oder Walldorf, Oftersheim, Leimen oder Walldorf mit dem Ausflug begonnen hatte - der Weg führte so gut wie immer am Reilinger Waldfestplatz vorbei.

Da so viele Radlergruppen wie schon lange nicht mehr unterwegs waren, bescherte dies dem Veranstalter nicht nur einen Massenandrang, sondern den vielen Helferinnen und Helfer auch viel Arbeit. Kein Wunder, dass man so an den Grills und an den beiden Backöfen nicht nur wegen der Hitze ins Schwitzen kam. Und wie viele Getränkekisten an diesem Tag im Kühlwagen nachgefüllt oder Gläser gespült werden mussten, spürten nicht nur die Jung-Musiker am abendlichen Muskelkater. Dank einer optimistischen Wirtschaftslage saßen an diesem 1. Mai die Geldbörsen recht locker, an den Kassen herrschte Massenandrang, die Zapfhähne standen selten still.

Aber nicht nur das herrliche Sommerwetter lud zum Verweilen auf dem Waldfestplatz ein. Ein rundum gelungenes Musikprogramm, das von Richard Hartmann moderiert wurde, sorgte für Kurzweil und gute Unterhaltung. Dem Publikum spielten gleich fünf Blaskapellen auf, die für die Zuhörer das passende Musikangebot mitgebracht hatten. Eröffnet wurde das Musikfest in einem der größten Biergärten der Region durch den Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Reilingen. Als Peter Ehringer dem Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim zum ersten Mal den Takt vorgab, war im weiten Rund schon so gut wie kein freier Platz mehr zu finden. Zunächst im klassischen Fanfarenstil, später dann swingend im typischen Ehringer-Sound sorgten die blau-weißen Landsknechte für gute Unterhaltung.

Der Musikverein aus Rheinhausen setzte um die Mittagszeit die Gute-Laune-Musik mit flotten Beiträgen fort, wobei die Musiker immer wieder auch als Gesangssolisten gefielen. Zur Kaffeezeit packten dann die Aktiven des Musikvereins aus Wiesenbach ihre Instrumente aus. Mit einem bunten Strauß bekannter Melodien wurden die Waldfestbesucher unterhalten, die um diese Zeit bereits in langen Schlangen an den Kuchentheken anstanden.

Für den harmonischen Waldfestausklang sorgte einmal mehr die Blasmusiker aus Unteröwisheim mit einer gelungenen Mischung aus Walzer und Märschen, mehr noch aber mit einem swingend-heiteren Bigband-Sound.

Als die letzten Besucher den Reilinger Waldfestplatz verließen, war die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden und ein fast voller Mond wies den Weg nach Hause. Waldidylle pur zum Ausklang des Tages voller Musik und guter Laune.


Bericht: Otmar A. Geiger aus "Schwetzinger Zeitung" vom 3.5.2007


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